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Wie toxische Narzissten ihre Frauen durch Gaslighting gefügig machen!

Stephanie N., 45a, wurde von ihrem Mann für seine 12 Jahre jüngere Affäre verlassen. Er habe ihr gesagt, dass Frau N. ihn nicht genügend unterstütze und seine Werte bezüglich Umweltschutz nicht teile. Frau N. fühlt sich schuldig.

Betreff: „Mein Mann Rudolf ist der bessere Mensch“

Ausschnitt aus dem Buch Bauchgefühle 2022:

Die 45-jährige Stephanie N. bittet spontan um einen Termin. Es muss schnell gehen, denn sie befindet sich mitten in einer Krise. Ihr Mann Rudolf hat sie soeben verlassen. Wie soll es jetzt weitergehen? Auch was ihre zwei gemeinsamen Kindern angeht, macht sich Frau N. Sorgen.

„Mein Mann ist ein sehr verantwortungs-voller Mensch“, beginnt Frau N., als der Psychiater sie fragt, wie sie ihren Ehemann sieht. „Dafür schätze ich ihn. Er ist sehr streng: Er fährt seit Jahren mit einem Elektroauto und ernährt sich nur noch vegan.
Er hat auch mich dazu gebracht, obwohl ich zumindest gerne ab und zu ein wenig Schokolade essen oder Milch trinken würde. Ich selbst könnte wahrscheinlich nicht so stark bleiben, dabei ist es so schlecht für die Umwelt.

Er setzt sich überhaupt viel für das Klima ein und ist sehr sozial, arbeitet in vielen Vereinen mit und unterstützt ärmere Menschen.“

So weit klingt der Mann durchaus sympathisch. Wo denn das Problem läge, will der Psychiater wissen.

„Vor zwei Wochen ist er nach Hause gekommen und wollte mit mir etwas Wichtiges besprechen. Ich habe die Kinder zu Bett gebracht und mich dann mit ihm an den Küchentisch gesetzt. Da hat er mir erzählt, dass er seit Monaten mit einer anderen, zwölf Jahre jüngeren Frau schläft und mit ihr zusammenziehen will.
Er meint, sie verstehe ihn viel besser als ich. Er hat mir vorgeworfen, dass ich im Grunde ein schlechter Mensch sei und dass ich seine Lebensweise nicht aus Überzeugung teile, sondern nur, um ihm zu gefallen.“

Ob das stimme, fragt der Psychiater.
Frau N. schlägt beschämt die Augen nieder.

„Alleine würde ich das wohl nicht so streng machen. Und ehrlich gesagt halte ich einiges auch für übertrieben. Aber ich weiß, dass er irgendwie Recht hat, und dass seine Lebensweise umweltfreundlich und gesund ist. Also habe ich mich bemüht, ihm entgegenzukommen.“

Habe er diese Bemühungen denn gewürdigt, fragt der Psychiater weiter.

Es kostet Frau N. einige Überwindung, ehe sie sagt: „Nein, das hat er nicht. Vielmehr hat er mich oft beschimpft, wenn ich ihn in Frage gestellt habe.“

Auf welche Art beschimpft? Der Psychiater merkt, wie unangenehm es für Frau N. ist, darüber zu sprechen. Vermutlich befindet sie sich in einem Loyalitätskonflikt.

„Er hat mich angeschrien, dass ich ein schlechter Mensch bin, dass Menschen wie ich die Welt zerstören. Dass ich eine unverantwortliche Vollidiotin bin und jemanden wie ihn gar nicht verdient habe. Dass er mich jetzt satthabe und nach jahrelanger Aufopferung auch einmal an sich denken müsse. Außerdem habe er eine Verantwortung gegenüber seiner Geliebten, der er jetzt nachkommen müsse.“

Bei den letzten Worten kommen der Patientin die Tränen. Der Psychiater reicht ihr ein paar Taschentücher und wartet, bis sie sich beruhigt hat.

Was ihr selbst denn wichtig sei, fragt er dann.

Frau N. überlegt. „Die Familie ist für mich das Wichtigste. Wir haben zwei Kinder, zwölf und acht. Mein Mann und ich arbeiten Teilzeit. Er nutzt die Freizeit für seine sozialen Aktivitäten und Sport und ich kümmere mich um die Kinder. Ich habe ihm das nie vorgeworfen, denn ich mache es gerne, aber es ist anstrengend.“

Und ob er das wertschätzen konnte, fragt der Psychiater, obwohl er die Antwort ahnen kann.
„Ich glaube nicht, nein“, sagt Frau N. und schnieft. „Bei unserem Gespräch vor zwei Wochen meinte er, meine Vorstellung von Familie sein veraltet und dumm. Er sagte, die Ehe sei sowieso überflüssig, und dass er nie hätte heiraten sollen. Wie wir die Kinder nun erziehen sollen, darüber will er nicht nachdenken. Er meinte, er müsse seinem Herzen folgen, dass sei das einzig Richtige.“

Warum ihr Mann geglaubt habe, dass seine Werte besser seien als ihre, fragt der Psychiater. Diese Frage lässt Frau N. nachdenklich werden. „Darüber haben wir nie gesprochen“, sagt sie schließlich. „Für ihn war das völlig selbstverständlich.“

Die Auflösung dieses FALLES
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