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Ungewollt Single? Hören Sie auf um sich selbst zu kreisen!

Die Zuschauerin, 29a, ist seit 6 Jahren Single und mit ihrer Situation unzufrieden. Laut eigenen Angaben leide sie an Perfektionismus und einer Depression. Sie stellt die Frage, wie sie es lernen kann sich selbst zu lieben, und ob das notwendig sei, bevor sie eine liebevolle Beziehung mit einem Mann führen kann. Dr. Bonelli zeigt in diesem Beitrag wieso die Arbeit am Selbstwertgefühl nach hinten losgehen kann.

Betreff: Ungewollt Single

Sehr geehrter Herr Dr. Dr. Bonelli,

ich bin ein großer Fan von Ihren Youtube-Videos. Danke, dass Sie diese äußerst interessanten Beiträge teilen.

In ein paar Monaten werde ich 30 Jahre alt. Nun bin ich schon seit 6 Jahren Single. In meinem Leben hatte ich drei nicht allzu lange Beziehungen. Geliebt habe ich die Männer nie und sie haben mich sehr schlecht behandelt. Ich habe irgendwann den Glauben an Liebe verloren und angefangen an meinen Vorstellungen zu zweifeln, die ich von einer Partnerschaft hatte.

Ich fühle mich wie eine Versagerin dadurch. Auch schuldig, dass ich mir diese Herabwürdigung selbst angetan habe. Zum Glück habe ich es zumindest vor sechs Jahren erkannt, dass eine Beziehung ohne Liebe nur toxisch ist. Seitdem habe ich viel innere Arbeit geleistet. So langsam glaube ich auch an Selbstwirksamkeit, aber wie sehr man sich wirklich ändern kann … ich weiß es nicht. Ich versuche mittlerweile gedanklich netter mit mir selbst zu reden (als würde ich mit einer guten Freundin sprechen), wenn ich mal etwas nicht so gutes geleistet habe zum Beispiel. Generell glaube ich, dass mehr Mitgefühl mit sich selbst zu haben förderlich ist. Ich habe den Eindruck, dass ich seitdem konsistentere Fortschritte mache. Ich weiß auch, dass ich eine Perfektionistin bin und dass Perfektionismus schlechter zu sein scheint, als sein Ruf in unserer heutigen Leistungsgesellschaft. (Ich habe mir diesbezüglich Ihr passendes Buch zu diesem Thema letztens bestellt und diese Woche damit angefangen es zu lesen.)

Ich finde mich selbst langweilig und ich fand mich immer schon hässlich. Die Reaktionen meiner Mitmenschen auf mein Äußeres sind ambivalent. Wie kann ich es schaffe, mich selbst so anzunehmen, wie ich bin? Mittlerweile sage ich mir bewusst keine negativen Dinge mehr, wie z. B. „Du ekliges Schwein“. Aber wie schaffe ich es, mich selbst zu lieben (und muss ich das, bevor ich eine Partnerschaft eingehe)? Wie schaffe ich es, mich „wertvoll“ und „genügend“ zu fühlen?

Ich bin keine Ärztin/Psychotherapeutin und daher muss ich mit einer Selbstdiagnose sehr vorsichtig sein. Sehr vieles deutet darauf hin, dass ich eine Dysthymie habe. Ich bin gar nicht mehr in der Lage, intensiv etwas zu fühlen. Kann man es verlernen, starke Emotionen zu haben? Es ist weder tief traurig, noch himmelhochjauchzend. Es ist, als wäre kein Leben in mir.

Ich glaube, ich brauche mehr Menschen um mich herum, aber ich mag die allermeisten nicht wirklich. Und da ich mich selbst ablehne, kann ich zudem auch keine Partnerschaft eingehen.

Hängt das Selbstwertgefühl auch teilweise von äußeren Leistungen ab oder wodurch definiert man es?

Ich würde mich sehr über eine Beantwortung meiner E-Mail freuen. Sie können diese auch gerne per Youtube-Video beantworten.

Freundliche Grüße und schöne Weihnachtsfeiertage,
Ihre V.

Die Auflösung dieses FALLES
sehen Sie im Video