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Soll ich Abtreiben? Ja oder Nein?

Frau D., 39a, wurde ungeplant von ihrer On/Off-Beziehung mit einem afghanischen Flüchtling (26a) schwanger. Der Mann sagt, er wird sie nicht heiraten und möchte sie zu einer Abtreibung bewegen. Frau D. hat kein soziales Netzwerk, das sie mit dem Kind unterstützen könnte, und weiß nicht, was sie tun soll.

Betreff: Schwanger ohne Rückhalt des Freundes

Sehr geehrte Herr Bonelli!

Sie haben schon lange nichts mehr von mir gelesen. Ich hoffe, ich darf Ihnen wieder schreiben.
Mittlerweile ist viel geschehen. Leider haben sich meine Beziehungsmuster nicht geändert.
Ich habe den Mann fürs Leben NICHT gefunden, weil mich Männer leider immer nur als „Gute Freundin“ fürs Bett betrachten.

Meine von Ihnen diagnostizierte Sexsucht wurde nicht behandelt. Demzufolge hatte ich wieder einige katastrophale destruktive Begegnungen mit dem männlichen Geschlecht hinter mir.

Aktuell bin ich mit 39 Jahren zum 1. Mal in meinem Leben schwanger geworden. Natürlich nicht geplant. Aber es ist leider passiert. Andererseits dachte ich lange, ich kann keine Kinder bekommen und hab ich auch gefreut.

Bis der Vater meine Freude gänzlich erlosch.

Er ist 26, ist gesund, gut aussehend und kommt aus Afghanistan. Seit über einem Jahr läuft unsere On/Off Geschichte. Ich werde regelrecht terrorisiert und dazu aufgefordert das Kind abzutreiben.

Das Problem ist meine Eltern wohnen in einer anderen Stadt. Sie können mich nicht unterstützen. Und ein Kind braucht ein soziales Netz. Der Erzeuger möchte mich nach wie vor nicht seiner Familie vorstellen, versteckt mich quasi und liebt mich nicht.

Ich frage ihn warum, er sagt: „weil es nicht geht“, „weil ich ihm zu alt bin.“ (Aber für Kuscheln usw… war ich ihm nie zu alt. Außerdem sagen alle ich sehe viel jünger aus und man merkt den Altersunterschied optisch nicht)

Ich habe nicht geschafft mich früh genug von ihm zu trennen weil ich es nicht schaffte ohne die körperlichen Berührungen auszukommen. Ich habe mich verliebt weil er Feuer machen kann und mir immer Schwarztee gemacht hat. (Positiver Teil der afghanische Kultur)

Jetzt das Malheur.

Er möchte keine Verantwortung für das Kind übernehmen, das hat er selbst gesagt.

Er lehnt es vollkommen ab, woraus ich schließe, dass er mich auch ablehnt. Er müsste mich heiraten, was er nicht will.

Ich würde nie Teil seiner Familie werden.

Zusätzlich hat er ein Alkoholproblem und keine Bildung. Momentan auch keinen Job. Er kam als Flüchtling nach Österreich.

Wenn ich jetzt abtreibe, kann sein dass ich so schnell niemanden mehr finde mit dem ich noch ein Kind haben könnte.

Und eine Abtreibung hinterlässt seelische Spuren. Vor allem in meinem Alter sollte ich die Chance wahrnehmen. Andererseits wird das Kind keinen Vater haben und sein Leben lang darunter leiden. Und ich müsste dauernd mit einem Mann zu tun haben, der mich nicht liebt. Ich weiß nicht welche Entscheidung ich treffen soll…

Mit freundlichen Grüßen,
Frau D.

Die Auflösung dieses FALLES
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