Plötzlich schwanger! Ist mein Leben nun endgültig vorbei?
Betreff: Plötzliche Schwangerschaft ohne Rückhalt des Partners
Sehr geehrter Herr Bonelli,
zunächst wolle ich Ihnen nur einmal ein ehrliches DANKE aussprechen.
Mit der Arbeit Ihres Teams beantworten Sie, so kommt es mir zumindest vor, wichtige Fragen eines jeden Lebens. Da ich alle Ihre Videos bereits gesehen habe und da das Thema, welches mich derzeit beschäftigt noch nicht vorkommt, wende ich mich mit dieser „Herausforderung“ an Sie.
Kurz zu mir: Ich bin 25 Jahre alt, bin gerade dabei mein Studium abzuschließen und habe bereits vor kurzem eine super Stelle annehmen können. Außerdem bin ich seit knapp 2 Jahren in einer Beziehung und wir leben auch seit über einem halben Jahr zusammen. Die Beziehung hat langsam begonnen und sich immer weiterentwickelt, bis wir schließlich zusammengezogen sind. Alles ohne großes Trara was ich sehr schätze. Seit dem Umzug lebe ich nun weiter weg von Freunden und meiner Familie. Wie auch schon in vergangene Beziehung habe ich mit der Zeit begonnen Hobbies, Familie und Freunde nach und nach zu vernachlässigen.
In den letzten Monaten kam es so immer wieder zu kleinen Streits und Diskussionen, wenn er länger arbeitete (er baut gerade an unserer Wohnung) und ich „allein“ zuhause war. Eigentlich gar nicht mein Stil. Er sagt er hatte es immer sehr geschätzt bei mir Ruhe zu finden und abschalten zu können. Leider ist das gekippt und ich fordere, auch wenn er sehr müde nachhause kommt noch Gespräche etc. ein.
Ich habe Verständnis für die zusätzliche Mehrarbeit, jedoch geht es mich an, dass sein Vater ihn auch am elterlichen Hof immer wieder einspannt und er sofort alles stehen und liegen lässt und seinen Aufforderungen folgt. Es ist nicht klar, wer am Hof weiterarbeiten wird und aus meiner Sicht passt das seinem Vater sehr gut, so hat er beide Männer immer „zur Verfügung“:
Vor kurzem habe ich erfahren, dass ich zudem jetzt schwanger bin. Die erste Reaktion von meinem Freund war, dass er noch nicht bereit dafür sei und ich reagierte darauf mit Trauer. Zwar ist es auch für mich nicht „der ideale Zeitpunkt“ und natürlich haben wir in diesem Fall auch nicht geplant ein Kind zu bekommen, jedoch habe ich mir einfach mehr Rückhalt gewünscht, was vielleicht auch utopisch war…
Die Beziehung ist also angeknackst, aber nicht vollkommen zerrüttet, den neuen Job würde ich bestimmt durch die Schwangerschaft verlieren, da es so und so schon ein Glücksfall war, dass ich diesen zu Corona-Zeiten ergattern konnte und die Vater-Sohn-Beziehung steht manchmal vor der unseren. Alles keine „idealen Voraussetzungen“.
Als religiöser Mensch aus einer Großfamilie kommend ist es für mich eigentlich keine Option das Kind nicht zu bekommen, jedoch bin ich mir nicht sicher, wie ich die Situation irgendwie meistern soll, da ich mir eine Familie wünsche Vater, Mutter und Kind(er) und nicht glaube allein die Aufgabe so gut zu machen bzw. den väterlichen Teil ersetzen zu können, falls der Zuwachs die Beziehung zum Scheitern bringen würde.
Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mir in einem Video darauf antworten.
LG und noch einen schönen Abend nach Wien!