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Muttersöhnchen drängt Partnerin zur Abtreibung

Marianne, 30a, ist seit 8 Jahren mit ihrem Freund zusammen und nun schwanger. Seine Mutter terrorisiert regelrecht die Beziehung und nun drängt er sie auch noch zur Abtreibung. Sie weiß nun nicht mehr weiter.

Betreff: Wie mit dem Partner umgehen

Sehr geehrter Herr Bonelli,

gerne würde ich Ihnen meinen Fall schildern. Bisher konnte mir kein Therapeut weiterhelfen, weil dieses Thema zu heikel und zu intim sei.

Ich war fast 8 Jahre mit meinem Partner zusammen. Eigentlich passen wir sehr gut zusammen, wäre da nicht seine Sensibilität und Co Abhängigkeit der Mutter gegenüber. Wir waren glücklich obwohl es aus deinem Umfeld einige Störfaktoren gab. Er ist 37 ich bin 30.

Er war damals, als ich ihn kennen lernte schon hoch verschuldet, weil er den elterlichen Betrieb retten wollte und startete dann seine Laufbahn als Soldat. Somit war er viel unterwegs, das Verhältnis zu seiner alleinstehenden Mutter war aber beängstigend.

Sie war immer wahnsinnig eifersüchtig auf mich. Hatten wir einen Urlaub geplant, wurde sie immer krank, manchmal ließ sie sich ins Krankenhaus bringen, war aber nach ein paar Stunden wieder völlig genesen und wir blieben dann natürlich zuhause.

Das wiederholte sich mit der Zeit immer häufiger. Als ich sie mal darauf aufmerksam machte, brach der Krieg aus.
Nachdem wir nach 6 Jahren Fernbeziehung zusammenzogen, bekam ich Drohmails und nächtliche Anrufe von ihr. Sie beschimpfte uns nur noch.

Sie sagte mir, sie ließe sich ihren Sohn nicht wegnehmen usw.
Das belastete uns sehr.

Als er nun für 3-4 Jahre versetzt wurde ca 4 Autostunden von hier entfernt, und die Probleme mit seiner Mutter schlimmer wurden, kamen immer wieder plötzliche Rückzüge seinerseits (er hatte wieder Probleme zuhause) . Wir lockerten also diese Beziehung obwohl wir beide starke Gefühle für einander empfanden und meinten jeder soll jetzt erstmal seine Karriere ankurbeln und nach der Versetzung ziehen wir wieder zusammen

Jahrelang wollte er Kinder, hing mir damit immer in den Ohren aber unsere Probleme ließen das nicht zu.

Jetzt bin ich in der verzweifelten Situation schwanger zu sein und nun wendete sich das Blatt.

Er ist wie verwandelt.

Drängt mich zum Abbruch und ich soll dieses Problem alleine aus der Welt schaffen. Zu keinem Beratung oder Arzttermin möchte er mit. Er hätte sich auf mich verlassen und nie damit gerechnet, dass ich ihn so behandeln würde und Ihm in meiner Verzweiflung auch noch ein Kind unterjuble.

Er sagte, wenn ich ihn wirklich lieben würde, hätte ich schon längst einen Termin. Und er denkt, dass ich das mit Absicht gemacht habe, um ihn an mich zu binden.
Jetzt kommt er mit tausend Argumenten, die gegen ein Kind sprechen. Mal will er ins Ausland, mal einen Laufbahn Wechsel und jetzt hätte er auch keine Gefühle mehr für mich und wolle mit mir nur noch Spaß haben. Eigentlich ist er ein totaler Beziehungsmensch.

Ich soll also abtreiben damit alles beim Alten bleibt, wir eine Art Affäre weiterleben. Ich bin aus allen Wolken gefallen als er das sagte. Es scheint so als hätte er mich jahrelang nur hingehalten obwohl es sich so angefühlt hat als wäre ich alles für ihn.

Seinen leiblichen Vater hat er nie kennengelernt und zum Partner seiner Mutter, mit dem er aufgewachsen ist, besteht kein Kontakt.

Ich weiß nicht, inwieweit es relevant ist.
Mir läuft jedenfalls die Bedenkzeit davon aber sein Druck verletzt mich zutiefst und ich kann nicht mehr schlafen

Die Schuldgefühle gegenüber ihm und dem Baby fressen mich auf. Meine Familie und Freunde stehen aber voll hinter mir und der Entscheidung das Baby zu bekommen. Jedoch weiß ich nicht wie das alles ohne ihn funktionieren soll. Er will es einfach nicht, weil er nichts verändern kann und will und weil seine Mutter auch dagegen ist. Es ist so schrecklich.

Ich werde mir auf jeden Fall psychologische Hilfe holen.
Vielleicht haben sie einen Rat bezüglich seinem Verhalten aus Sicht eines Mannes. Ich weiß, der Schock sitzt tief und sehr bindungssicher scheint er nun auch nicht mehr zu sein, glaube aber nicht, dass er seine Meinung ändert.

Liebe Grüße,
Marianne

Die Auflösung dieses FALLES
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