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Ich wurde auf hässlichste Art verlassen und habe trotzdem Mitleid

Juliette B., 55a, fragt sich, wo der Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl liegt und unterlegt ihre Frage anhand eines Beispiels mit ihrem Ex-Mann.

Betreff: Mitgefühl/Mitleid

Nun habe ich eine Frage zu Mitleid und Mitgefühl. Ich nehme diese Gefühle sehr unterschiedlich wahr.

Ich, Juliette B., 55 Jahre, weiblich, bin vor einigen Jahren auf hässliche Art und Weise von meinem langjährigen Ehemann verlassen worden. Rückblickend würde ich sagen, dass ich während der Ehe getäuscht, am Ende auch betrogen wurde und jetzt muss ich noch für meine Rechte und ein wenig Restanstand kämpfen.

Dennoch, ich bin nicht wütend auf ihn. Freunde und Bekannte glauben, ich habe noch Mitleid mit ihm. Das glaube ich aber nicht. Ich weiß, wie sich Mitleid anfühlt. Als wir uns kennenlernten, erzählte er mir von seinen Eltern, die ihm nichts zutrauten und ihn ständig mit der Frage konfrontierten „kannst du das denn?“, da tat er mir aufrichtig leid, das, denke ich, war Mitleid. Mitleid ist scheinbar flüchtig?

Heute fühle ich das nicht mehr. Das Gefühl, das sich bei mir heute entwickelt, ist beständiger. Ich würde es als keimendes Mitgefühl bezeichnen. Ich kann es aber nicht genauer beschreiben, nur, dass es sich gut und richtig anfühlt. Aber Mitgefühl macht etwas mit mir. Es verändert mich.

Was ist das? Und wo liegt der Unterschied zu Mitleid? Das würde
mich interessieren.

Die Auflösung dieses FALLES
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