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Eine gute Beziehung führen: Was Sie Ihrem Partner niemals sagen sollten!

Luise F., Alter unbekannt, berichtet von der Ehe mit ihrem Mann, in der das Paar anfänglich die Vereinbarung getroffen hätte, sich "alles gegenseitig zu sagen". Die Patientin nimmt wahr, dass sie oft von der Ehrlichkeit ihres Mannes verletzt wird und stellt die Frage, ob man sich in einer Beziehung wirklich immer die Wahrheit erzählen sollte.

Betreff: “Wahrheit in der Beziehung?“

Sehr geehrter Herr Dr. Bonelli,

folgendes Motto erdachten wir wirklich: Früher, in unserer “Hoch“-Zeit des Beziehungsbeginns, Ehe in 2. Auflage, und noch Jahre danach, dachten wir, “alles darf sein!“, sprich, alles darf demnach auch aus-gesprochen werden UND die Beziehung trägt es, weil authentisch!

Heute könnte ich Listen füllen, mit Worten, die gefallen sind, im guten Glauben eines angestrebten “Alles-darf-sein-Grundsatzes“, Worte, die … im besten Fall nur einfach komische Spuren gelegt haben und … im schlimmsten Fall in der Realität nicht haltbare Postulate (Enttäuschung) und nicht zurücknehmbare Schläge gesetzt haben.

Beidseitig vermutlich.

Ich erinnere mich an die geheimnisvolle Berichterstattung meines Mannes, der in der Frühe am Samstagmorgen den Familieneinkauf machte, sehr zu meiner Freude, und mir Kaffee ans Bett brachte.

AUCH zu meiner Glückseligkeit! Für mich ein paradiesischer Morgen. Doch das dicke Ende kam noch. Er setzte sich mir gegenüber an die Bettkante und tat so geheimnisvoll.

Dann erzählte er langsam mit einem gewissen in-sich-rein-Lächeln, dass er im Lidl eine große schlanke Frau sah, die ihn flashte . Er beschrieb sie genau, eng anliegende weiße Bluse… etc. ich hörte erst locker zu… bis ein leichter Zorn mich überkam. was ich auch kommunizierte.

Das wollte ich mir nicht anhören müssen. … Sie merken, ich konnte das nicht aus meiner Erinnerung löschen. Bis heute nicht 🙁

Heute kommt meinerseits diese notwendige Korrektur, die das Leben lehrte, dass nicht alles sein darf, was sein will… hm… lernt eigentlich jedes Kleinkind schon… – was hatte ich da für ein Prinzip? Ich glaube, ich habe da was durcheinandergebracht.

Das ES darf klar alles wahrnehmen. So wie es kommt. Aber meine ganze Person ist der Chef, entscheidet über das Kommando!

Und über das, was dann getan wird. Und schließlich frage ich mich heute: “Wie viel Wahrheit ist zumutbar, ohne meinen Gegenüber tief zu verunsichern oder zu verletzen?“

Manchmal sind wir uns der vielen Konsequenzen unseres Handelns, unserer Worte, leider nicht bewusst und wir machen uns schuldig (so im backtracking geschaut und erkannt!) .

Gibt es einen inneren Leitfaden, so einen kleinen Mann im Ohr, der mir flüstert, wann es weise ist, lieber still(er) zu sein? Das wäre schön!

Die Frage wäre dann auch, hm, wie gelingt es, hier mehr Impulskontrolle zu gewinnen. Um mit Ihren Worten zu sprechen: “mehr Ordnung“.

Hin zu mehr nur wahrnehmen (gewahrwerden), was ist und weniger gleich loszusprudeln.

Und ist es dann noch Wahrheit?

Oh, da kreiert mein Rumpelstilzchen in mir gerade ein neues Wort: selektive Authentität. klingt gut. Hihi…

Vielleicht sagen Sie, Herr Doktor jetzt: “Kopf und Herz zum Bauch-Gefühl dazuholen? (Oder besser schweigen?)

Genau das ist gar nicht so einfach, mitten im Prozess. Oder?

Liebe Grüße,
Luise F. aus XY

PS: ich fange mal mit Besinnung und Meditation an. :-))

Die Auflösung dieses FALLES
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