Seite wählen

Keine Lust auf Sexualität mit der eigenen Frau? Was oft dahintersteckt!

Die Zuschauerin, Anfang 30, ist frisch verheiratet mit einem Mann, der kein Interesse mehr an Sex mit ihr zeige. Er konsumiere regelmäßig Pornos. Sie liebe ihren Mann und wolle ihn nicht verlassen, fühle sich aber sexuell frustriert. Bisherige Kommunikationsversuche ihrerseits schlugen fehl. Dr. Bonelli zeigt was sich hinter der sexuellen Unlust des Mannes verbergen kann und wie sich das Ganze auf die Beziehung auswirkt.

Betreff: Mann verweigert Sex

Hallo Herr Dr. Bonelli,

Sie hatten bei dem Video „Warum sich Frauen sexuell verweigern“ angekündigt, dass Sie auch gern über Ehemänner sprechen wollen, die sich dem Sex verweigern. Bisher kam leider noch kein Video dazu. Mit meinem Anliegen möchte ich auf dieses Thema noch einmal aufmerksam machen.

Ich habe nämlich selbst so ein Exemplar eines Ehemannes zu Hause, der offensichtlich keinen Sex mit mir haben möchte. Wir sind ein recht junges Pärchen, erst seit etwas über 2 Jahren miteinander verheiratet. Ich bin Anfang 30, er ist Ende 30. Aktuell haben wir nun seit 4 Monaten keinen Sex mehr.

Bereits am Anfang unserer Beziehung zeichnete sich ab, dass sich mein Mann sexuell eher passiv verhält. Ich war immer wieder diejenige, die angefangen hat, ihn zu verführen. Leider habe ich das nicht ernst genommen. „Er ist eben der eher schüchterne Typ“ dachte ich. Trotzdem empfand ich die ersten Jahre als sexuell befriedigend. Dann begann es, dass er immer wieder Ausreden fand, warum wir keinen Sex haben könnten… das begann eigentlich, als wir in eine gemeinsame Wohnung zogen… er müsste den Müll noch rausbringen. Oder er erwarte den Postmann, der ein Paket bringt. Da hätte er jetzt keine Zeit dafür. Oder, als wir bei unseren Eltern zu Besuch waren: unsere Eltern könnten uns hören. Das verletzte mich. Ich hatte das Gefühl, dass ihm selbst der Müll wichtiger war als ich und unsere Beziehung, was ich ihm auch klar gesagt habe. Er hatte mir am Anfang unserer Beziehung auch von sexuellen Fantasien erzählt, die er jedoch nie ausgelebt hat. Da ich sexuell aufgeschlossen bin, schlug ich ihm vor, dass wir das ausprobieren könnten. Auch daraus ist bis heute nichts geworden; er hat sich immer wieder entzogen.

Ich habe es mit schicker Unterwäsche probiert, aber auch darauf reagiert er nicht. Ich habe es mit allem möglichen probiert. Natürlich habe ich das Thema Sexualität schon mehrmals angesprochen. Meist reagiert er völlig desinteressiert und schweigt. Was er bräuchte, weiß er nicht. Er sei eben so. Nun habe ich bereits drei Mal einen riesen, mehrtägigen Ehekrach angezettelt, damit er mich hört und sich dem Thema stellen muss. Er zeigte kurzzeitig Einsicht. Gestand, dass er allein viele Pornos schaue und deshalb wohl keine Lust mehr für mich übrig hatte. Asexuell ist er also offensichtlich nicht. Es wurde auch kurz besser, um dann wieder massiv schlechter zu werden.

Wenn wir doch mal Sex hatten, machte es mir zuletzt auch keinen Spaß mehr. Er heizte mich etwas auf, um sich dann auf den Rücken zu legen und sich „bedienen“ zu lassen. Spätestens als er auf dem Rücken lag, war meine Lust auf dem Tiefpunkt. Auch das habe ich bereits angesprochen. Ich habe schon so viel geredet, dass ich mittlerweile keine Lust mehr habe, zu reden. Diese 24-Stunden-Regel, von der Sie sprachen, empfinde ich als traumhaft – leider käme das in dem Universum meines Mannes wohl niemals vor.

Außerdem merke ich, dass sich seine Hemmungen langsam auf mich übertragen. Ich kann mir langsam gar nicht mehr vorstellen, ihm etwas Sexuelles ins Ohr zu raunen oder nach dem Duschen nackt in der Wohnung herumzulaufen. Und ich merke, dass ich langsam selbst die Lust verliere, weil das Thema einfach nur noch angespannt und problembehaftet ist. Ich bin sehr verletzt und ärgerlich. Ich liebe meinen Mann und finde ihn attraktiv. Traurigerweise funktioniert unsere Beziehung ansonsten recht gut: wir mögen uns als Menschen und sind miteinander befreundet, wir haben gemeinsame Interessen und Hobbys, wir sprechen, plaudern und lachen zusammen… wohl durchaus mehr als andere durchschnittliche Paare. Wir wandern, wir kochen, wir tanzen auf Partys die ganze Nacht gemeinsam durch. Ich möchte ihn nicht verlassen, vergraulen oder jedes Mal große Streitigkeiten anfangen müssen.

Aber ich weiß eben auch nicht mehr, was ich noch tun soll. Vielleicht sollte ich mich einfach abfinden, wie es ist. Mit dieser Einstellung bin ich zu den besagten 4 sexlosen Monaten gekommen. Dann steigt in mir der Gedanke auf, dass ich meine noch attraktiven Lebensjahre verschwenden könnte und mich selbst verrate.

Der liebe Gott hat es mit meinem Aussehen sehr gut gemeint, ich wurde immer von vielen Männern umschwärmt, ich hatte Spaß daran, begehrt zu werden und ich hatte Spaß an Sex.

Daher habe ich sowas noch nie erlebt. Diese Situation irritiert mich völlig. Ich weiß nicht, ob ich ihm zuliebe meine Bedürfnisse hinten anstellen sollte oder ob ich das am Ende bereue. Und ich habe Angst, dass mein Mann mich eigentlich gar nicht wirklich auf allen Ebenen liebt.

Herr Dr. Bonelli, was ist mit diesen Männern nur los? Warum macht ein Mann das, wenn er doch eine attraktive Frau an seiner Seite hat, mit der er sich sonst gut versteht? Und was können wir sexuell verzweifelten Frauen für uns noch tun?

Viele Grüße,
eine Zuschauerin

Die Auflösung dieses FALLES
sehen Sie im Video