Ex-Domina enthüllt: SO hat Sexarbeit fast mein Leben zerstört!

Paula hat 10 Jahre lang als Domina gearbeitet. Seit über 2 Jahren hat sie einen Freund, den diese Tatsache sehr mitgenommen hat. Paula selbst leidet auch immer noch sehr daran, außerdem hat das die Liebesbeziehung mit ihrem Partner stark beeinflusst. Sie fragt sich, ob Ihr Körpergefühl wieder normal werden kann.

Betreff: Wie wird mein Körper normal?

Lieber DDr. Raphael Bonelli,

erst einmal vielen Dank für Ihre Videos. Ich bin vor 6 Monaten auf Ihre Vorlesungen (Online) gestoßen und seitdem habe ich mir so ziemliche alle Ihre Clips angeschaut, manche sogar mehrmals.

Mein Lebenspartner / Freund ist männlich und vor kurzem 36 geworden.
Sind beide aus Deutschland wohnen jedoch beide, seit ich 8 und er 12 Jahre schon in UK.

Wir haben uns hier (UK) kennengelernt, wir sind nicht verheiratet, keine Kinder und sind seit 2 Jahren und 4 Monate zusammen.

Als wir uns kennenlernten, waren wir noch nicht auf Beziehung eingestellt … Ich zumindest nicht, aber ziemlich schnell wurde alles sehr ernst und intensiv … beidseitig.

Meine Scheu vor Beziehung liegt bzw. lag daran, weil ich eine berührbare Domina war und das seit 10 Jahren. Daher habe ich mich vor ernste Beziehungen ferngehalten, weil ich der Meinung bin, Sex Work und Beziehung geht nicht zusammen.

Der Grund warum ich nach England gezogen bin ist, weil ich mein College und Studium hier absolvieren wollte mit dem Ziel irgendwann beruflich was anderes zu machen, als meinen Körper zu verkaufen.

Als ich meinen jetzigen Partner kennengelernt habe, war ich grad dabei mein Studium abzuschließen.

Als wir uns kennenlernten, ich habe ihn gesagt, dass ich neben meinem Studium auch als Domina tätig bin, hab jedoch nicht erwähnt, dass ich für die Gäste berührbar bin.

Je ernster es mit uns wurde, desto mehr hatte ich ein schlechtes Gewissen, habe es aber nicht hingekriegt, es ihm zu sagen …..ich war zu feige.

Nach ca. 3–4 Monate in der Beziehung hat er es herausgefunden.
Als er mich gefragt hat ob es so ist, habe ich es gestanden. Es war schwer für uns beide.

Ich hatte aber immer vor, irgendwann aufzuhören und fand es auch richtig, dass er es nicht akzeptiert hat, dass ich den Job weiter mache und hab auch daraufhin aufgehört.

Die Entscheidung kam mit vielen Komplikationen.
Wohnungsumzug… sprich zu ihm ziehen. Ich hatte kein Einkommen mehr und hab angefangen mit ihm zusammenzuarbeiten.
Er ist selbstständig und wir arbeiten von zu Hause aber unser Einkommen ist sehr bescheiden.

In der Anfangszeit als ich mit meinen alten Job aufgehört habe, war ich ein totales Wrack.
Von heute auf morgen hat sich meine Umgebung und mein Lebensstandard komplett verändert.

Ich war zu nichts mehr fähig. Ich konnte keine Entscheidungen mehr treffen.
Ich konnte mich zu nichts mehr verhalten, ich wusste keine Verhaltensregeln mehr.
Keine Ahnung wie ich mein Tag zu gestalten habe. Ich hatte keine Ahnung was ich zu denken habe.

Ich hatte auch keine Ahnung über mein Selbst. Ich hatte so viel durcheinander in mir aber ich konnte es nicht in Worte fassen was in mir vorgeht.

Ich habe mich die ganze Zeit hinterfragt bin ich jetzt wirklich das, was ich 10 Jahre gemacht habe.

Ich weiß als Kind und als Jugendliche habe ich so einen Job negativ bewertet, ich bin reingerutscht aus einer Not aber dennoch freiwillig und habe es auch 10 Jahre gemacht.

Und natürlich während ich es gemacht habe, habe ich mir vorgelogen, dass es alles nicht so schlimm sei und es ist ein Job wie jede andere.

Dem ist nicht so.

Mein Freund hatte es genauso schwer wenn nicht noch mehr. Er ist ein sehr sensibler Mensch und das ist was ich auch an Ihm so schätze und liebe. Die Tatsache aber, dass ich den Job gemacht habe hat er teilweise immer noch nicht verkraftet und hat ihn psychisch sehr mitgenommen. Und gleichzeitig hat er mich noch mitgetragen.

Das, was er für mich getan hat, werde ich niemals vergessen und werde ihn dafür auf ewig dankbar sein. Er ist ein wunderbare Mensch ich vertraue ihn voll und ganz.

Irgendwann habe ich mich entschieden mir Hilfe von außerhalb zu holen.
Hier in England gibts eine Anlaufstelle für sex worker und sex work Aussteiger.
Mir wurde 12 Wochen Gesprächstherapie angeboten. Da es aber ne Wohlfahrtseinrichtung ist, sind es nicht die besten Therapeuten.
Aber es hat mir dennoch sehr geholfen.

Die Diagnose war Trauma. Seitdem habe ich mich sehr intensiv damit beschäftigt.

Ich bin kein Arzt aber was ich meine verstanden zu haben, ist Folgendes.
Ich wurde als Kind geschlagen und mit der Zeit habe ich mir einen Bewältigungsmechanismus zugelegt und habe mich sehr oft mit meinem Körper dissoziiert. Als Jugendliche habe ich mich geritzt.

Und mein erstes Mal war nicht einvernehmlich. Er war Mitte 30 ich war 17. Er war mein Nachbar hat mich zu sich eingeladen, weil er eine “Erkältung” hatte, aber er hat mir Wein und Weed gegeben und von da an habe ich nicht mehr alles klar im Kopf. Ich weiß dass er mit mir Sex hatte.
Bis dato war ich Jungfrau, war noch nie betrunken und noch nie Weed geraucht.

Ich habe bis vor einem Jahr mir nicht selbst zugestanden das mein erstes Mal nicht einvernehmlich war. Ich wollte mich nicht ohnmächtig fühlen. Ich habe mir ständig eingeredet, dass ich wusste was er damals mit mir vorhatte und ich habe einfach mitgemacht. Und das war alles halb so wild.

Der Grund, warum ich Ihren Rat aufsuche und Sie anschreibe ist: Mein Freund hat mittlerweile Berührungsängste entwickelt.

Auch wenn ich ihm vertraue und Liebe ich spüre mich und ihn beim Sex nicht. Ich merke das ich nicht anwesend bin und es sehr wahrscheinlich auch nie war.
Mein Körper zieht sich zusammen und ich habe das Gefühl, das ich betäubt bin.

Es fiel uns beide schwer es anzusprechen aber vor ein paar Tagen haben wir es endlich angesprochen. Außerdem hat er sich entschuldigt das wir nicht so oft Sex haben und ich habe daraufhin gesagt er braucht sich nicht zu entschuldigen, weil ich merke, dass seine Berührungsängste daraus resultieren, wie mein Körper auf seine Berührungen reagiert.

Wie wird mein Körper normal?

Vielen Dank,
Paula

Die Auflösung dieses FALLES
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