26 Gründe, warum eine offene Beziehung NICHT dem Menschen entspricht
Betreff: Ist Monogamie gegen die Natur? bzw.: Was spricht gegen offene Beziehungen?
Sehr geehrter Herr Bonelli,
bis ich meine Freundin kennengelernt habe, habe ich eine Reihe von Menschen in meinem Alter kennengelernt, die auf mich einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Ich bin vor allem fasziniert von Menschen mit gänzlich anderen Vorstellungen im Vergleich zu der meinen und wie es zu diesen Vorstellungen kam.
Ein Extrem dieser anderen Vorstellungen ist die, dass es enorm förderlich für das Beziehungsleben ist, wenn man die Beziehung offen führt. Ich habe eine Reihe von Zitaten gesammelt, die so gefallen sind oder den Sinn von dem gemeinten wiedergeben.
Teile von dem Folgendem entsprechen dem Zeitgeist, wie ich ihn bei Menschen in meinem Alter kennengelernt habe.
Von daher ist es nicht trivial, die Ablehnung davon in geeignete Worte zu fassen.
Ihr fachmännischer Kommentar wäre daher von großem Wert für die Diskussion zwischen meinen gleichaltrigen.
Argumente für das Beziehungsmodell „offene Beziehung“, vor allem von Frauen:
1. „Man muss Körperliches von Gefühlen trennen.“
2. „Liebe und Sex sind unterschiedliche Dinge“
3. „Sex kann auch nur Sex sein“
4. „Wenn der Partner Bedenken hat, stellt man Regeln auf. Man spricht alles mit dem Partner ab und behält Kontrolle über die Handlungen des Partners“
5. „Man findet andere Menschen sexuell attraktiv. Warum sollte man sich einschränken?“
6. „Es ist nur Sex. [Im Gegensatz zu Gefühlen] „
7. „Eine Beziehung ist mehr als Sex.“
8. „Es ist der ultimative Vertrauensbeweis.“
9. „Der Mensch will in einer Beziehung Sicherheit und Aufregung. Mit demselben Menschen bleibt irgendwann nur die Sicherheit.“
10. „Ich will Erfahrungen machen, will nichts verpassen.“
11. „Ich will Freiheiten haben und bin bereit, Freiheiten zu geben.“
12. „Ich rette eine tolle Beziehung in der es sexuell nicht funktioniert, indem ich sie öffne.“
13. „Ich will nicht spießig und verklemmt sein.“
14. „Ein Mensch kann nicht alle Bedürfnisse des Partners erfüllen und das soll er auch gar nicht.“
15. „Ich will nicht allen Ballast auf meinen Partner aufhalsen.“
16. „Ich will bedingungslos ehrlich mit meinem Partner sein können, von Sex mit anderen schwärmen können ohne dass es schlimm wäre.“
17. „Vertrauen bedeutet Ehrlichkeit.“
18. „Der Partner bleibt immer die Nummer 1.“
19. „Ich habe keine exklusiv-Besitzansprüche an meinen Partner und möchte nicht dass man welche an mich hat.“
20. „Ich möchte meine sexuelle Freiheit ausleben.“
21. „Es ist nur Betrug wenn der Partner nicht einverstanden ist.“
22. „Es ist erlaubt, dass man andere attraktiv findet.“
23. „Der Sex mit anderen ändert nichts an den Gefühlen zu meinem Partner.“
24. „Der Mensch ist nicht für die Monogamie gemacht.“
– Dabei wird folgender Artikel zitiert: https://www.welt.de/print/wams/wissen/article157880674/Die-Erfindung-der-Monogamie.html
25. „Es gibt Völker auf der Erde, die leben polygam. [Die machen es richtig und der menschlichen Natur entsprechend.]“
– Das stimmt, allerdings sind das vor allem Völker, bei denen sich die Polygamie in Form von Harems darstellt, also wenige Männer die sich viele Frauen halten.
26. „Die meisten Liebesbeziehungen enden irgendwann, von daher ist eine geschlossene Beziehung wider der Natur.“
Bei dem Argument, dass eine geschlossene Beziehung nicht der menschlichen Natur entspricht, wird vergessen, dass die sexuelle Offenheit in der heutigen Form erst seit der Pille möglich ist.
Von den selben Menschen kommen zudem die folgenden Aussagen, unabhängig vom Thema „offene Beziehung“.:
„Ich muss erst glücklich werden und dann eine feste Beziehung eingehen. Solange lebe ich mich sexuell aus und stille meine Bedürfnisse.
Wenn jemand eine funktionierende Beziehung braucht, um Glücklich zu sein, wird er eine toxische Beziehung führen. Man darf das eigene Glück nicht von anderen abhängig machen.“
Das ist wohl sehr viel, aber es ist schon eine enorme Bereicherung wenn Sie nur eine Handvoll davon kommentieren.
Vielen Dank im Voraus.
In freudiger Erwartung und Hochachtung,
Rüdiger Deutschmann